Sommer mit Achill

eine Geschichte in Gedichten

Der Mai ließ sich gut an, 
selbst mit und trotz Corona war er ein Mai.
Die Pfingstrosen blühten 
     und verblühten.....

 


warten auf den nächsten Mai

 
die Pfingstrose 
hat eine Schneise geschlagen 
rosarot blättrig duftend aufgeblüht 
die Sinne betörend 
ist sie explodiert über Nacht 
Pracht 
aus knospender Bescheidenheit 
in eine wahrhaft gewaltige 
Üppigkeit 
 
eröffnet sie 
den Sommerrosenreigen 
kaum zu übertreffen 
in ihrer melancholischen Schönheit 
 
kein Wort mehr 
nur noch Staunen 
 
bis sie 
abgeblättert 
am Boden liegen 
die Farben 
die Düfte 
 

warten auf den nächsten Mai 

Die Mohnblumen zeigten ihr
Mutmachrot,
das Corona in "helle Auflösung"
versetzte....
und wir erzählten von Gott, der Welt
und vom STERNENSTAUB

Sternenstaub

 

das ist Glitzern

und Klang

ein Himmelsmeer

voller Erinnerungen

Träumen

 

Bewusstwerdung

unseres Nichts

und doch 

Alles   

 

ein Nachmittag im Garten

mit Sonnenstrahlen 

Blumen

und einer Freundin

 

so nah

im Abstand von Sternen

regnet der Himmel uns auf den Kopf

jedes Staubkorn

Leben

 

                                    hanne strack
                                    2.6.2020

.....bis plötzlich
ein Sternenstaubkorn in Minifelsbrockengröße
aus heiterem Himmel fiel.....


heiterer himmel

 
lange 
läuft es gut
bis plötzlich
wie aus heiterem himmel
dem ach so heiteren
der Hammer fällt
 
und die welt wandelt sich
vom saftigen giftgrün mit den roten mohnblumenpunkten
in eine braunbratschige
brodelnd beißende brühe
 
aus dem ach so heiteren himmel
dem mit den strahlenden sternen
platsch
fällt der Hammer
Spritzer
erschlagen dich
 
(fast) 

ACHILLESSEHNEN-

             RISS

3. Juni 2020

tausendmal gefahr`n
tausendmal mir nix getan
tausendundeinenacht
und es hat
RATSCH gemacht

ungebremst - ausgebremst

(eine Zustandsbeschreibung -  4 Tage danach)

volle Fahrt voraus
auf freier Strecke
abgekuppelt
runtergeschaltet
von 100 auf 3,5
 
keine Kreuzung
ohne Verbotsschilder
eingebaute Vorfahrt
abhandengekommen
 
nichts geht mehr
nichts fährt mehr
Fahrbahnverengung
ohne Vorwarnung
Schmalspurreise
open end
 
adac im Arztkittel
ungewohnt
gewöhnungsbedürftig
 
Geduld statt Speedpower

Blick eingeschränkt

 

ein kleines Stück

vom Himmel

Blätter

so grün

die Amsel

eine Operndiva

 

Zeit

macht sich breit

klebt an den Zeigern der Uhr

 

ein Freund

hat mir von Demut

erzählt

 

ich ahne

was er meint                    

e-mail von Tine...

eingenickt

bis ein Vogel zwitschert


in offenen Augen

der Himmel

blauer

die Wolken 

weißer

 

der Vogel

lauter 

in offenen Ohren

 

während ein Flieger

über den Himmel rast

rennt die Zeit und schleicht

und klebt

 

spürbarer Moment

der auf mich fällt

und sich breit macht

 

im blau-weißen Gezwitscher

                                                                     
                                          35. von 42 Tagen

                                   

vogelwild 

 

schlägt das Herz

schickt den Kopf 

auf Höhenflug

 

die Füße

schneckentempogleich

aufwärts abwärts

durch schlammigen Sumpf

irdischer Unwegbarkeiten

 

im Krebsgang

unbekannte Perspektiven

erschließen

 

vogelwild

schlägt das Herz

einfüßig

nach beschwerlicher Wanderung

durch tiefes Tal

 

erstrahlt die Sonne heller 

der Himmel leuchtender

im blauesten Blau

der Hibiskus

in unvorstellbarem Rot

 

humpelnd

der Weg zum Briefkasten

Euphorieschübe

einem Marathonsieg gleich

 

schlafen auf der Seite

bügeln im Stehen

 

Lebensfreude pur

                                       

                                           16.8.2020